Antworten

Erlangen ist Fairtrade-Stadt: Was bedeutet das?

Den Titel Fairtrade-Stadt bekommen Städte und Kommunen, die sich im Bereich fairer Handel besonders engagieren. Das bedeutet z.B., dass es ausreichend Geschäfte gibt, die faire Produkten verkaufen, Gastronomie, wo man faire Getränke oder Zutaten genießen kann, sowie einen Stadtratbeschluss, der Kinderarbeit in allen beschafften Produkten ausschließt.

Welche Kriterien Erlangen erfüllt hat, kannst du hier lesen: Kriterien in Erlangen

Übrigens, Erlangen ist schon seit 2012 Fairtrade-Stadt und wurde bis heute viermal rezertifiziert.

Was hat das mit mir zu tun?

In letzter Zeit wird es in den Medien immer präsenter, wie Produkte, die wir hier kaufen, unter schlimmen Bedingungen produziert werden, mit Kinderarbeit, mit Ausbeutung, unter lebensgefährlichen Bedingungen, usw. Ein aktuelles Beispiel: Uiguren und Zwangsarbeit bei Baumwoll-Ernte

Dazu bieten fair gehandelte Produkte eine Alternative. Denn sie garantieren allen Beteiligten in der Herstellungskette einen angemessenen Lohn, keine Kinderarbeit, sichere Arbeitsbedingungen, Urlaubsanspruch usw. (siehe unten: was bedeutet fair)

In Erlangen hast du gute Voraussetzungen, faire und nachhaltige Alternativen zu konventionellen Produkten zu kaufen. Achte also beim nächsten Einkauf oder Gastronomie-Besuch darauf, wo die Produkte herkommen und wie sie hergestellt werden. (siehe unten: wo kann ich fair gehandelte Produkte kaufen)

Wo kann ich in Erlangen faire Produkte kaufen?

Hier findest du einen Überblick über alle Geschäfte mit fairen Produkten in Erlangen

Und hier nach Kategorien:

Oder, wenn du gezielt Produkte suchst, kannst du unseren „FairFinder“ benutzen. Hier findest du über 100 faire Produkte in Erlangen, z.B. Jeans, O-Saft und Reis, und bekommst sie schön übersichtlich auf einer Karte zusammen mit Öffnungszeiten usw. aufgelistet. Man kann auch einzelne Geschäfte anklicken und dann siehst du das ganze faire Sortiment.

Was kann ich sonst tun?

Auf unserer Website haben wir zahlreiche Tipps, Ideen und Anstöße gesammelt, wie du konkret in Erlangen fair und nachhaltig leben kannst. Vom Ökostrom-Anbieter über Carsharing, ethische Banken und Fahrrad-Reparatur bis zum Recycling und Reisen haben wir alles übersichtlich gesammelt. Und wer es lieber handlich im Papierformat haben möchte, kann das mit dem Stattplan – der alternative Stadtplan tun.

Darüber hinaus gibt es folgende Besonderheiten für Erlangen:

Was bedeutet fair bzw. fairer Handel?

Im Gegensatz zu Begriffen wie „bio“ oder „regional“ ist der Begriff „fair“ leider nicht geschützt, das s heißt jede Firma darf theoretisch sagen, dass ihr e Produkt „fair“ ist.

Jedoch gibt es einige Siegel und Firmen, die garantieren, dass ihre Produkte durch Einhaltung verschiedener sozialer, ökonomischer und ökologischer Mindeststandards wirklich fair sind.

Wie erkenne ich faire Produkte

Hier gibt es einen guten Überblick, wie man faire Produkte erkennt: https://www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/faire-produkte-erkennen/
Bzw. als Video:

Und hier das Äquivalent für Kleidung: https://www.fairekleidung.com/marken-und-shops-html.html

Ist bio gleich fair?

Nein, leider nicht. Bio ist gut, aber sagt nichts über die Herstellungsbedingungen. Nur manche Bio-Produkte sind fair, aber in der Regel sind faire Produkte bio.

Wie kann ich sicher sein, dass faire Produkte wirklich fair sind?

Alle Hersteller, die ein faires Siegel verwenden, werden regelmäßig kontrolliert. Hier gibt es einen Überblick, wie dieser Vorgang in der Regel abläuft:
https://www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/kontrollsysteme/

Leider gibt es – so wie in jeder Lebenslage – schwarze Schafe, die das System ausnutzen / austricksen. Aber bei konventioneller Herstellung wird vergleichsweise deutlich mehr ausgebeutet und abgeschöpft, bzw. wird nicht mal ein Geheimnis daraus gemacht. Die bekannten Fairtrade-Siegel sind demnach vertrauenswürdig.

Wer steckt hinter der Auszeichnung Fairtrade-Stadt?

Der Titel wird von Transfair Deutschland vergeben. Hier gibt es alle Infos: https://www.fairtrade-towns.de

Kriterien in Erlangen

Die Kriterien hängen zum Teil von der Einwohnerzahl ab. Konkret für Erlangen bedeutet das (Quelle: TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt):

  • Kriterium 1: Ratsbeschluss: Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im (Ober-)Bürgermeister*innenbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt.
  • Kriterium 2: Steuerungsgruppe: Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
  • Kriterium 3: Produkte: Bei einer Einwohnerzahl von 100.000 bedeutet das mindestens 20 Geschäfte, 10 Gastronomiebetrieb(e), 1 Schule, 1 Kirchen-/Glaubensgemeinden, 1 Verein, die faire Produkte verkaufen / verwenden sowie mindestens 4 Medienartikel pro Jahr die über das Thema berichten
  • Kriterium 4: Zivilgesellschaft: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen-/Glaubensgemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an.
  • Kriterium 5: Medien & Öffentlichkeitsarbeit: Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.

Hier kannst du die Kriterien im Detail nachlesen

Weitere Fragen?

Du hast Fragen, die hier noch nicht beantwortet wurden? Dann schreibe uns: vorschlaege@fairlangen.org

Öffnen

Stattplan – der alternative Stadtplan

Ein guter Startpunkt für Nachhaltigkeits-Themen in Erlangen ist unser Stattplan – der alternative Stadtplan für Erlangen

Übersichtlich gruppiert in Kategorien wie „Essen/Getränke“, „Gastronomie“, „Handgemacht“ oder „Bildung“, kann man auf einem Blick alle Orte und ihre Angebote sehen, z.B. fair gehandelte Produkte, Möglichkeiten zur Reparatur, Verpackungsarm, usw. Außerdem gibt es zahlreiche Tipps und Ideen, wie man in Erlangen fairer und nachhaltiger leben kann.

Öffnen